Mit Zwangsjacke und Maulkorb

Die unheimliche Rolle der Universität Harvard bei der Wahrheitsunterdrückung rund um COVID

von Achim Winter (Kommentare: 3)

Der Rest der akademischen Welt hatte seinen Kompass verloren.© Quelle: Wikipedia File:Harvard University shield.png von User:Jacobolus per university guidelines

Martin Kulldorff, ehemaliger Harvard-Professor und Mitverfasser der covidmassnahmenkritischen Great Barrington Declaration, lässt in einem Artikel für das amerikanische City Journal kaum ein gutes Haar am Verhalten der Wissenschafts-Community und an einem der Flaggschiffe der amerikanischen Universitäten, Harvard.

Von Achim Winter

Prof. Kulldorff berichtet, wie normales, wissenschaftliches Arbeiten in Anbetracht einer neuen Seuche zum Ende seiner Karriere führte – und wie ein hochkarätiges, wissenschaftliches Institut alles daran setzte, seine Erkenntnisse zu canceln.

Kulldorff erinnert an das Motto Harvards, Veritas, Wahrheit, und wie sehr sich die Universität von diesem Leitspruch in den letzten Jahren entfernt hat. Als Biostatistiker und Infektionsepidemiologe versuchte er 2020 der Wahrheit auf der Spur zu bleiben, als der Rest der akademischen Welt ihren Kompass verlor.

Am 10. März 2020, schon vor irgendwelchen Regierungsanweisungen, entschied sich ausgerechnet seine Alma Mater Harvard vorauseilend, sämtliche Präsenzveranstaltungen auszusetzen und die gesamte Lehrtätigkeit online abzuwickeln. In kürzester Zeit folgten alle anderen Universitäten und Schulen Amerikas diesem Vorbild.

Kulldorff erkannte schon früh, dass Lockdowns die Verbreitung des neuen Virus nicht aufhalten, sondern dass sie im Gegenteil erhebliche Kollateralschäden verursachen würden. Er erkannte früh das Potenzial jahrzehntelanger negativer Folgen.

Als schwedischer Staatsbürger konnte er vor Ort miterleben, welche positiven Ergebnisse Schwedens Verzicht auf die Lockdownmaßnahmen gerade für Schüler hatte. Schweden verzeichnete zum Beispiel wesentlich weniger COVID-Tote als Länder mit Lockdowns.

Das in Harvard veröffentlichte New England Journal of Medicine veröffentlichte dann aber im Frühling 2020 einen Artikel darüber, ob man die Schulen wieder öffnen könne, ohne dabei die schwedischen Erfahrungen auch nur mit einem einzigen Wort zu erwähnen.

Kulldorff versuchte, in wissenschaftlichen Artikeln dem schwedischen Ansatz Nachdruck zu verleihen, musste aber feststellen, dass es nicht möglich war, auch nur einen davon in amerikanischen Medien unterzubringen.

Seine entsprechenden Tweets führten dazu, dass er bei Twitter blacklisted wurde. Ein weiterer kompetenter Kritiker, Scott Atlas, veröffentlichte ebenfalls Artikel über die Unwirksamkeit strikter COVID-Maßnahmen und erntete prompt als Reaktion einen Brief von 98 Harvard-Wissenschaftler, die ihn als ‚Außenseiter-Epidemiologen‘ verunglimpften, ohne auch nur ein einziges Argument gegen seine Erkenntnisse vorzubringen. Atlas’ Diskussionsangebote wurden ausgeschlagen.

Zusammen mit den hochrenommierten Fachprofessoren Sumitra Gupta und Jay Bhattacharya verfasste Kulldorff dann die Great Barrington Declaration, in der zu einem evidenzbasierten Umgang mit COVID aufgerufen wurde. Man solle sich um diejenigen kümmern, die besonders gefährdet waren, und sinnlose Maßnahmen besonders für junge Menschen überdenken.

Die Reaktion war bekanntermaßen verheerend. Ein prominenter Harvard-Epidemiologe nannte die Deklaration ein ‚extreme Randerscheinung‘, die eigentlich ‚exorziert’ werden müsse. Den Autoren wurde vorgeworfen, mit rechtsextremen Gruppen zu paktieren. Kulldorff „mißbrauche seine akademische Freiheiten“ unethisch.

Die Great Barrington Declaration wurde dann allerdings von über einer Million Menschen, darunter allein zehntausenden Wissenschaftlern und Mitarbeitern des Gesundheitswesens unterschrieben. Hinter den Kulissen erhielt Kulldorff auch einigen Zuspruch, besonders, als langsam klar wurde, welche enorm negativen Folgen die Lockdown-Maßnahmen zeitigen würden.

An dieser Stelle wurde es Kulldorff aber klar, dass er sich zwischen der Wahrheit und seiner wissenschaftlichen Karriere zu entscheiden hatte.

Im Jahr 2021 kam die nächste große Debatte dazu: Die COVID-Impfungen. Jahrelang hatte Kulldorff den amerikanischen Gesundheitsbehörden „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC) und der „Food and Drug Administration“ (FDA) dabei geholfen, Sicherheitsüberprüfungen für Impfungen durchzuführen. So wurde er auch diesmal zur Kooperation aufgefordert. Seine Mitarbeit hielt aber nicht lange an. Schnell wurde klar, dass die Sicherheitstests unzureichend und gar nicht geeignet waren, die Effektivität der mRNA-Impfung tatsächlich zu testen.

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All dies vor dem Hintergrund, dass es ohnehin wissenschaftlicher Standard sein müsse, dass Impfungen immer Risiken bergen, die abzuwägen seien, besonders, wenn wenig Erfahrung mit ihnen besteht. Kulldorff war und ist  auch gar kein Impfgegner. Er vertritt nach wie vor die an sich gemäßigte Auffassung, dass die Impfung bestimmten Menschen helfen kann, Älteren, Kranken, aber dass sie gefährlich sein können für Leute, die sie im Grunde nicht brauchen.

Besonders die Folgen für diejenigen, die durch eine natürliche Infektion bereits eine Immunität besitzen, können nur schwer eingeschätzt werden. Im Lichte der sich langsam aber sicher abzeichnenden Impfschäden ist es unverantwortlich, hier einfach kritiklos weiterzumachen.

Nun waren aber in den USA und den anderen Ländern die Mitarbeiter des Gesundheitswesens und des Militärs mit Zwangsimpfungen konfrontiert. Kulldorff hatte dagegen öffentlich und privat protestiert und prompt seine Stelle als Medizinprofessor in Harvard verloren – und bis heute nicht wiedererlangt.

Wenn Harvard und seine Krankenhäuser und die anderen Universitäten und Einrichtungen Amerikas weiterhin als glaubwürdige wissenschaftliche Institutionen gelten wollen, müssen Sie, so Kulldorff, alle diejenigen, die sie im Rahmen des Impfzwangs gefeuert haben, wieder einstellen. Ebenso müssen sie aufhören, von all ihren Studenten und Mitarbeitern Impfnachweise zu verlangen.

Im Zuge der COVID-Krise hat Harvard aufgehört, so Kulldorff, sein Motto Veritas als Grundlage seiner Handlungen anzuwenden. Harvard hat die akademische Freiheit, die intellektuelle Neugierde und die Unabhängigkeit von äußeren Zwängen ebenso mit Füßen getreten wie die Belange der einfachen Leute.

Die wissenschaftliche Gemeinde hat sich, wie Kulldorf durch eigenes Erleben bezeugen kann, in der COVID-Pandemie schwersten Verfehlungen gegen die wissenschaftlichen Prinzipien schuldig gemacht. Sie haben Maulkorb und Zwangsjacke hemmungslos denjenigen angelegt, die ganz einfach nur ihre wissenschaftliche Arbeit machen wollten.

Es wird viel Arbeit nötig sein, das wissenschaftliche Renommee wiederzuerlangen. Dazu wird es nötig sein, die wissenschaftliche Freiheit wiedereinzusetzen - und vor allem die unsägliche Cancel-Culture aufzugeben. Wenn Wissenschaftler unterschiedliche Auffassungen zu verschiedenen Themen öffentlichen Interesses haben, sollten Universitäten offene und zivilisierte Debatten veranstalten, um der Wahrheit auf die Spur kommen.

Kulldorff hält fest, dass mittlerweile fast jeder davon überzeugt ist, dass Schulschließungen und andere Lockdowns ein großer Fehler waren. Die Kollateralschäden in fast allen Bereichen des Lebens sind enorm. Kulldorff hofft, dass seine Alma Mater wieder zurückfindet auf den Pfad der Tugend. Denn die Wissenschaft kann nicht überleben in einer Gesellschaft, die die Wahrheit nicht mehr schätzt und sie zu entdecken sucht. Außerdem würde die wissenschaftliche Gemeinde langsam die öffentliche Zustimmung verlieren und sich dementsprechend langsam auflösen.

Die Wahrheitsfindung braucht akademische Freiheit mit offener, leidenschaftlicher und zivilisierter wissenschaftlicher Debatte, mit Zero Tolerance für Beleidigungen, Schikane, oder gar Cancellation unliebsamer Kommilitonen. Kulldorff hofft, dass Harvard eines Tages seinen Weg zurückfindet zu wissenschaftlicher Freiheit und Unabhängigkeit. Noch ist es scheinbar nicht soweit.

Dies ist eine Zusammenfassung des Originalartikels vom 12. 3. 2024

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